Werl, Paderborn (epd). Die Wallfahrtssaison im westfälischen Werl ist am Montag mit einem Pontikfikalamt feierlich eröffnet worden. Unter dem Leitwort „Habt Vertrauen - Ich bin es! (Matthäus 14,27)“ werden in den kommenden sechs Monaten wieder Gläubige zum Madonnenbild der „Trösterin der Betrübten“ im drittgrößten Marienwallfahrtsort in Deutschland erwartet, wie das Erzbistum Paderborn am Montag mitteilte. Abschluss der Wallfahrtssaison ist am 1. November zu Allerheiligen.
Monsignore Michael Bredeck, der die Erzdiözese bis zur Ernennung eines neuen Paderborner Erzbischofs leitet, rief in seiner Eröffnungspredigt zu Zuversicht auf. „Fürchte dich nicht!“ sei der Sache nach der häufigste Satz in der Bibel überhaupt, sagte der Theologe. Auch angesichts der weltweiten Krisen weiche das Christentum der Angst nicht aus, sondern schaue sie an, nehme sie an, mache sie zum Thema. Darum gehe es auch im Evangelium, das von Petrus erzähle, der Jesus auf dem See wandelnd auf sich zukommen sehe, es ihm gleichtun wolle, aber zu versinken drohe.
Werl im Kreis Soest ist nach Kevelaer am Niederrhein und Altötting in Bayern der drittgrößte Marienwallfahrtsort in Deutschland. Das Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ gelangte 1661 aus der Soester Wiesenkirche nach Werl. Es wurde 1911 unter Papst Pius X. gekrönt. Die Krone ist ein kostbares Schmuckstück, das die Madonnenfigur lediglich zu hohen Feiertagen trägt.