Rom, Genf (epd). Das Welternährungsprogramm hat nach einer Pause wegen tödlicher Angriffe auf Mitarbeiter seine Hilfsoperationen im Sudan am Montag wieder aufgenommen. Die lebensrettende Lieferung von Nahrungsmitteln für Millionen hungernde Menschen müsse angesichts des enormen Bedarfs in dem Konfliktland fortgesetzt werden, erklärte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain in Rom.
Das WFP hatte Mitte April seine Hilfslieferungen in dem afrikanischen Land ausgesetzt, nachdem drei Mitarbeiter getötet worden waren. Während der vergangenen zwei Wochen beklagten die UN und andere Hilfsorganisationen immer wieder die Plünderung von Lagerhäusern. Dadurch seien die meisten Vorräte an humanitären Gütern verloren gegangen.
Im Sudan eskaliert seit Mitte April ein Machtkampf zwischen dem Armee-Chef, General Abdul Fattah Al-Burhan, und dem Befehlshaber der RSF-Miliz, Mohamed Hamdan Dagalo, genannt „Hemeti“. Die Gegner einigten sich bereits mehrfach auf Waffenruhen, die aber immer wieder gebrochen werden. Zuletzt wurde die fragile Feuerpause am Sonntagabend um weitere drei Tage verlängert. Zugleich wurden jedoch Luftschläge gemeldet.
Bereits vor der jüngsten Krise waren in dem Land rund 16 Millionen Menschen auf Hilfe zum Überleben angewiesen, etwa ein Drittel der Bevölkerung. Vor Beginn der Gewalt hatte das WFP geplant, 2023 mehr als 7,6 Millionen Menschen im Sudan zu versorgen.