Mainz (epd). Nach 42 Sitzungen hat der Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags zur Ahrtal-Katastrophe am Donnerstag seine öffentliche Beweisaufnahme beendet. Seit seiner Konstituierung hatte das Gremium insgesamt rund 250 Zeugen und Sachverständige vernommen, einige von ihnen mehrfach. Als letzter Zeuge war der Präsident der Aufsichtsbehörde ADD, Thomas Linnertz, in Mainz befragt worden. Er musste den Abgeordneten bereits zum vierten Mal Rede und Antwort stehen.
Im Anschluss hätten sich die elf Mitglieder einstimmig dafür ausgesprochen, die Zeugenbefragungen zu beenden, gab der Ausschussvorsitzende Martin Haller (SPD) bekannt. In den kommenden Monaten wird nun der Abschlussbericht erstellt. Der Untersuchungsausschuss zur Ahrtal-Flut hatte im Oktober 2021 wenige Monate nach der Katastrophe seine Arbeit aufgenommen. Er sollte mögliche Fehlentscheidungen und Pflichtverletzungen vor und unmittelbar nach der Flutwelle aufklären.
Erkenntnisse im Zuge der Beweisaufnahme führten bereits zu den Rücktritten von Innenminister Roger Lewentz (SPD) und Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne), die zum Zeitpunkt der Flut an der Spitze des rheinland-pfälzischen Umweltressorts gestanden hatte. Bei der schwersten Naturkatastrophe seit Bestehen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz hatten am 14. und 15. Juli 2021 allein im Ahrtal mindestens 134 Menschen ihr Leben verloren. Zwei Menschen werden bis heute vermisst.