Berufsbedingte Zuwanderung legt 2022 um ein Fünftel zu

Berufsbedingte Zuwanderung legt 2022 um ein Fünftel zu

Wiesbaden (epd). Im vergangenen Jahr waren aus Ländern, die nicht zur Europäischen Union (EU) gehören, fast ein Fünftel (19 Prozent) mehr Menschen in Deutschland berufstätig als 2021. In absoluten Zahlen stieg die Zahl um 56.000 auf rund 351.000 Personen zum Jahresende, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. „Einer der Gründe für die starke Zunahme der sogenannten Erwerbsmigration dürften Nachholeffekte durch den Wegfall vieler coronabedingter Einschränkungen im Jahr 2022 gewesen sein“, erklärte die Behörde.

2021 waren rund 21.000 Erwerbsmigrantinnen und -migranten oder acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor in Deutschland ansässig. 2020 hatte ihre Zahl um etwa 16.000 oder sechs Prozent zugenommen.

Im Jahr 2010 lebten noch 85.000 aus beruflichen Gründen Zugewanderte in Deutschland, hieß es außerdem. Seitdem sei ihre Zahl stetig gestiegen. Die Personen aus Nicht-EU-Ländern, die Ende vergangenen Jahres über einen Aufenthaltstitel für Erwerbstätigkeit verfügten, waren demnach ganz überwiegend Männer (67 Prozent) und mehrheitlich zwischen 25 und 35 Jahren alt (56 Prozent).

Die Statistikbehörde zog auch eine Bilanz nach zehn Jahren „Blue Card“, also „Blaue Karte EU“, die 2012 für akademische Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten eingeführt wurde. Voraussetzung für ihre Erteilung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium sowie ein konkretes, der Qualifikation angemessenes Arbeitsplatzangebot mit einem bestimmten Mindestgehalt. Ende 2022 verfügten in Deutschland 89.000 Personen über diese Aufenthaltsberechtigung, also mehr als ein Viertel aller Erwerbsmigrantinnen und -migranten. Im Laufe des vergangenen Jahres stieg diese Zahl um 20.000 oder 28 Prozent.