Kampala, Bamako (epd). Nach einem Anschlag auf ein Quartier der Armee in Mali wehrt sich die UN-Mission (Minusma) gegen Vorwürfe, Gewalt gegen die Bevölkerung eingesetzt zu haben. Keines der Minusma-Kontingente habe auf Zivilisten geschossen, erklärte die Mission am Dienstag. Die UN-Soldaten hätten lediglich Angreifer abgewehrt. Der Einsatz in der zentralmalischen Ortschaft Sévaré sei von den malischen Streitkräften verantwortet worden. Bei den Anschuldigungen gegen die UN handele es sich um eine Desinformationskampagne.
Am Samstag war ein Anschlag auf das Lager der malischen Armee in Sévaré verübt worden, bei dem nach offiziellen Angaben zehn Zivilisten getötet und 61 verletzt wurden. In den sozialen Netzwerken war danach der Vorwurf aufgetaucht, die Minusma organisiere Terroranschläge, um ihre Präsenz in Mali zu rechtfertigen. Zwei UN-Mitarbeiter wurden daraufhin am Sonntag angegriffen, als sie versuchten, die durch den Anschlag verursachten Schäden zu begutachten.
Wer verantwortlich für den Anschlag vom Wochenende ist, war zunächst unklar. Wie der französische Sender RFI am Dienstag berichtete, wird davon ausgegangen, dass es sich um eine mit dem Al-Kaida-Netzwerk verbundene Gruppe handelt.
Mehrere ausländische Missionen versuchen seit 2013, das westafrikanische Land zu stabilisieren, bislang ohne Erfolg. Weiter im Einsatz ist die UN-Mission Minusma. Nach zwei Putschen 2020 und 2021 wird Mali von einer Militärjunta regiert, die die Arbeit der Minusma immer wieder blockiert.