Berlin (epd). Ein Bündnis aus Sozialverbänden, Umweltinitiativen und Gewerkschaften fordert die Bundesregierung auf, die energetische Sanierung von Gebäuden zu beschleunigen. Der Häuserbestand müsse schnellstmöglich an die Klimaziele angepasst und dabei auf eine sozial gerechte Kostenverteilung geachtet werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung zu dem von den Organisationen anberaumten Sanierungsgipfel am Montag in Berlin. Diakonie-Präsident Ulrich Lilie sagte, die „Antwort auf die große ökologische Herausforderung im Gebäudebereich muss einhergehen mit einem Umdenken in den Verteilungsfragen in unserer Gesellschaft“.
Im Bereich Bauen und Wohnen gebe es großen Nachholbedarf, erklärte das Bündnis, dem unter anderem Diakonie, Caritas, Paritätischer, Mieterbund und der DGB angehören. Der Gebäudesektor habe 2022 zum dritten Mal in Folge die gesetzlich festgelegten Klimaziele verfehlt. „Nur durch eine grundlegende Kurskorrektur können diese erreicht und Bewohnerinnen und Bewohner nachhaltig bei den Energiekosten entlastet werden“, hieß es.
Diakonie-Chef Lilie betonte, die knappen öffentlichen Fördermittel müssten ökologisch und sozial nachhaltig eingesetzt werden: „Sie sollen vor allem denjenigen zugutekommen, die hohe ökologische Standards umsetzen und gleichzeitig einen Beitrag zu bezahlbarem Wohnen leisten. Denn angemessenes Wohnen ist ein Menschenrecht.“
Die Organisationen appellieren an die Bundesregierung, eine sozialverträgliche Sanierungsoffensive zu starten. Außer beim Heizungstauschs müsse die Politik rasch in Sachen Energieeffizienz aktiv werden, hieß es. „Bisher wurden nicht annähernd genügend Gebäude energetisch modernisiert: Der bisherige Ansatz, allein auf Anreize zu setzen, hat sein Ziel verfehlt“, lautet die Kritik.
Der beste Weg, Tempo in die Modernisierung und Dämmung von Häusern zu bringen, seien verbindliche Mindeststandards für die geforderte Effizienz. Zudem müsse sichergestellt sein, dass Sanierungen zu einer Entlastung bei den Wohnkosten führen. „Dafür muss die Modernisierungsumlage angepasst werden, und es braucht sozial gestaffelte Förderprogramme“, erklärten die Verbände. Darüber hinaus sprechen sie sich dafür aus, zur Modernisierung von Sozialwohnungen, öffentlichen Gebäuden und gemeinnützigen sozialen Einrichtungen ebenfalls unterstützende Förderprogramme aufzulegen.
