Brüssel, Luxemburg (epd). Die Europäische Union (EU) hat ihre Mitarbeiter aus dem umkämpften Sudan ausgeflogen. Es sei eine komplizierte, aber erfolgreiche Operation gewesen, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag vor einem Treffen der europäischen Außenminister in Luxemburg. 21 Mitarbeiter seien bereits zurück in Europa. Borrell bedankte sich bei den daran beteiligten EU-Staaten für die Evakuierung.
Auch die Bundeswehr hat seit Sonntagabend mehr als 300 Menschen aus dem nordostafrikanischen Land ausgeflogen. Nach Angaben des EU-Außenbeauftragten sind inzwischen mehr als 1.000 Bürgerinnen und Bürger der EU außer Landes gebracht worden. Der Botschafter der Europäischen Union für den Sudan, Aidan O'Hara, verbleibe im Sudan. Er sei aber nicht länger in Khartum, sagte Borrell. O'Hara war vergangene Woche in seinem Haus attackiert worden.
Borrell mahnte eine politische Lösung für den Konflikt an. „Wir können es uns nicht leisten, dass der Sudan implodiert. Das würde Schockwellen in ganz Afrika auflösen“, sagte er. Im Sudan war Mitte April ein Machtkampf zwischen der regulären Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ eskaliert. Bei den Gefechten wurden nach UN-Angaben von Sonntagabend bisher mindestens 427 Menschen getötet.