Juristin Vogel wird Konsistorialpräsidentin in Berliner Landeskirche

Juristin Vogel wird Konsistorialpräsidentin in Berliner Landeskirche
An der Verwaltungsspitze der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz steht künftig Viola Vogel. Die 45-Jährige wechselt von der sächsischen Diakonie in die Bundeshauptstadt.

Berlin (epd). Die promovierte Juristin Viola Vogel wird Konsistorialpräsidentin der evangelischen Kirche in Berlin. Die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wählte die 45-jährige Vorständin der Diakonie Sachsen am Samstag zur neuen Chefjuristin der Kirchenverwaltung. Der Landeskirche gehören knapp 834.000 Protestantinnen und Protestanten in Berlin, Brandenburg und der ostsächsischen Region Görlitz an.

Vogel erhielt bei der Wahl 65 Stimmen der 97 anwesenden Kirchenparlamentarier und wurde im ersten Wahlgang gewählt. Weitere Kandidierende waren Simon Welten, Präsident des Landgerichts Cottbus, und Christine Rieffel-Braune, Verwaltungsvorständin der Stiftung Humboldtforum im Berliner Stadtschloss und Mitglied der Landessynode. Welten bekam 24, Rieffel-Braune 8 Stimmen.

Der bisherige Verwaltungschef der Landeskirche, Jörg Antoine, hatte sein Amt Anfang des Jahres vorzeitig abgegeben, um zur Evangelischen Landeskirche in Württemberg zu wechseln. Seine zehnjährige Amtszeit wäre regulär 2025 abgelaufen.

Viola Vogel ist im Berliner Südwesten aufgewachsen, hat in Potsdam und Paris Jura studiert, war unter anderem Rechtsanwältin für Arbeitsrecht und wurde in Göttingen mit einer Arbeit über Religionsrecht in der DDR und der Volksrepublik Polen promoviert. 2008 trat sie erstmals in den Dienst der sächsischen evangelischen Landeskirche. Seit 2019 ist sie Stadträtin in Dresden und dort gesundheits- und finanzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Bei ihrer Vorstellung hatte die 45-Jährige am Freitagnachmittag betont, Aufgabe der Kirchenverwaltung sei es, den Kirchengemeinden zu dienen. Zugleich sagte sie, um weiter Vielfalt zu gewährleisten, müsse auch das Ehrenamt gestärkt werden. Die Ost-Erfahrungen aus der Landeskirche müssten zudem in der bundesweiten Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mehr Gehör finden.