Düsseldorf (epd). Ein Bürgerbegehren gegen finanzielle Zuschüsse der Stadt für den evangelischen Kirchentag 2027 in Düsseldorf wird voraussichtlich scheitern. Bis Donnerstag seien 10.129 Stimmen gesammelt worden, wie der Verein Düsseldorfer Aufklärungsdienst erklärte. Um bei einem Bürgerentscheid über die Förderung durch die Stadt abstimmen zu lassen, wäre ein Quorum von rund 14.120 Unterschriften nötig, also drei Prozent der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger Düsseldorfs. Die Frist läuft noch bis einschließlich Freitag.
Der Stadtrat hatte im vergangenen Sommer entschieden, den Deutschen Evangelischen Kirchentag für 2027 in die NRW-Landeshauptstadt einzuladen und das fünftägige Glaubensfest mit Zuschüssen in Höhe von 4,3 Millionen Euro sowie Sachleistungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro zu unterstützen.
Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, erklärte am Donnerstag via Twitter, die Kirchentage seien „von jeher ein wichtiger Beitrag für eine offene, demokratische Gesellschaft gewesen.“ Er werde auch in Düsseldorf wieder ein „Forum für Zukunftsfragen unserer Gesellschaft und ein Fest für alle“ sein. Deshalb freue die rheinische Kirche sich, das Großereignis gemeinsam mit den Menschen in der Stadt zu organisieren.
Eine Sprecherin des Kirchentags erklärte, man freue sich auf die Vorbereitung des Kirchentages 2027 mit der Stadt und der Zivilgesellschaft in Düsseldorf. „Der Kirchentag soll ein Fest für alle sein“, sagte sie.
Zu der fünftägigen Großveranstaltung werden mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Nach bisherigen Planungen sind rund 2.000 Veranstaltungen unterschiedlicher Größenordnung vorgesehen. Als Veranstaltungsorte stehen nach Angaben der Stadt neben Kirchen und Kultureinrichtungen auch Hallen in der Messe und Sportarenen zur Verfügung.
Der evangelische Kirchentag findet seit 1949 an wechselnden Orten statt, bis 1954 jährlich, seit 1957 alle zwei Jahre. Zuletzt war er 2019 in Dortmund zu Gast. 2021 gab es einen Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main, dessen Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie fast ausschließlich digital angeboten wurden. In diesem Jahr findet der Kirchentag in Nürnberg statt, 2025 soll das Glaubensfest in Hannover gefeiert werden.