Aus für Werkstätten-Messe in Nürnberg

Aus für Werkstätten-Messe in Nürnberg

Nürnberg (epd). Die Werkstätten-Messe hat zum letzten Mal in Nürnberg ihre Tore geöffnet. Der ideelle Träger des Branchentreffs, die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM), sei auf der Suche nach einem neuen Format, wie die Verantwortlichen am Mittwoch bestätigten. Seit 2006 fand die Fachmesse für berufliche Teilhabe und Leistungsschau der Werkstätten für behinderte Menschen im Messezentrum Nürnberg statt.

In Zukunft werde der Kongress-Teil als zentrale Austauschplattform gestärkt, der Ausstellungsbereich voraussichtlich deutlich kleiner. Ein neuer Messeplatz sei noch nicht gefunden. Der Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Martin Berg, stellte aber klar: „Nürnberg ist in der letzten Runde der Standortauswahl nicht mehr dabei.“

Die BAG WfbM stellte ein Positionspapier vor zum digitalen Aufbruch für die bundesweit 700 Hauptwerkstätten, die an gut 3.000 Standorten 310.000 Menschen mit Behinderungen beschäftigen. Berg sieth für die Werkstätten einen großen Nachholbedarf angesichts der fortschreitenden Digitalisierung. Aus Eigenmitteln könnten die Kosten für digitale Infrastruktur, etwa für computergesteuerte Maschinen mit Qualitätskontrolle durch Künstliche Intelligenz, nicht finanziert werden. Außerdem müssten sowohl die behinderten Beschäftigten als auch das Fachpersonal geschult werden.

Den Finanzbedarf für den digitalen Aufbruch der Werkstätten wollte Berg nicht beziffern. Bei 700 Werkstätten könnte allerdings schnell ein zweistelliger Millionenbetrag auf die Arbeitsagenturen oder Sozialträger zukommen. Es gehe nicht nur um eine einmalige Anschubfinanzierung, sondern Jahr für Jahr um eine verstetigte Finanzierung der digitalen Infrastruktur.

Bei der Werkstätten-Messe in Nürnberg stellen noch bis zum Samstag (22. April) 114 Aussteller aus sechs Ländern aus.