Heidelberg (epd). Der Bundesverband der Aramäer in Deutschland hat an das ungewisse Schicksal des vor zehn Jahren entführten syrisch-orthodoxen Erzbischofs Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und seines griechisch-orthodoxen Amtsbruders Metropolit Boulos Yazigi erinnert. „Wir vergessen die Erzbischöfe nicht und fordern weiterhin Aufklärung“, erklärte der Verband am Mittwoch in Heidelberg. Beide Geistliche fielen am 22. April 2013 einer brutalen Entführung zum Opfer.
„Der Vorfall ereignete sich nahe der türkisch-syrischen Grenze, in der nördlichen Provinz Aleppo, die von der oppositionellen Freien Syrischen Armee und islamistischen Gruppierungen kontrolliert wurde“, hieß es weiter. Dieser Entführungsfall bleibe mehr als merkwürdig. „Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, ernsthafte Anstrengungen zur Aufklärung dieses Verbrechens anzustellen“, erklärte der Vorsitzende des Bundesverbandes, Daniyel Demir.
Besonders das Bundesaußenministerium sei in der Pflicht, fügte Demir hinzu. Dieses müsse die direkten Beziehungen mit oppositionellen Vertretern und möglichen Mitwissern, welche unmittelbar nach der Entführung wiederholt Aussagen über den Aufenthaltsort und Zustand der entführten Bischöfe, sowie Angaben zu laufenden Verhandlungen und der Identität der Entführer gemacht hätten, mit Nachdruck für eine Freilassung der entführten Bischöfe einsetzen, forderte Demir. Mit den entführten Erzbischöfen sei die „gesamte Christenheit Syriens in Geiselhaft geraten“.