Baerbock zu Sudan: Beide Seiten müssen Kampfhandlungen einstellen

Baerbock zu Sudan: Beide Seiten müssen Kampfhandlungen einstellen

Berlin (epd). Nach dem Ausbruch von Kämpfen zwischen der Armee und Paramilitär im Sudan hat sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bestürzt über die Lage gezeigt. „Ich bin entsetzt über die vielen Opfer, die die Kämpfe in #Sudan bereits gefordert haben“, teilte Baerbock am Sonntag auf dem Mikrobloggingdienst Twitter mit. „Beide Seiten müssen die Kampfhandlungen einstellen und weiteres Blutvergießen verhindern.“

Im Sudan sind seit Ausbruch der Kämpfe am frühen Samstagmorgen mindestens 56 Zivilisten getötet und knapp 600 weitere verletzt worden. Das erklärte die Ärztegewerkschaft Central Committee Of Sudan Doctors (CCSD) am Sonntagmorgen in Khartoum. Die Hauptstadt Khartoum ist nach wie vor das Zentrum der Kämpfe zwischen Armee und Paramilitär, aber auch im Norden und Osten des Landes kommt es zwischenzeitlich zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Baerbock teilte weiter mit, dass sie einen Waffenstillstand unterstütze. Die Menschen in Sudan hätten in den letzten Jahren deutlich gemacht, dass sie eine demokratische Zukunft für ihr Land wollten. „Die lässt sich nicht mit Waffengewalt erreichen. Der Übergang zu einer zivilen Regierung bleibt entscheidend für die Zukunft des Landes.“

Die Armee steht unter Kontrolle des Vorsitzenden der Militärjunta, Abdel Fattah Al-Burhan, während die Spezialkräfte von seinem Stellvertreter General Hamdan Dagalo befehligt werden, genannt Hemeti. Gemeinsam hatten Al-Burhan und Dagalo im Oktober 2021 den damaligen Ministerpräsidenten Abdalla Hamdock verhaftet. In einem Interview mit dem Fernsehsender Al-Jazeera warfen sich die beiden gegenseitig vor, die Kämpfe begonnen zu haben.

Am Dienstag war eine Frist verstrichen, bis zu der die Militärregierung die Macht an eine zivile Übergangsregierung abgeben sollte. Schon im Laufe der Woche gab es im Norden des Landes Auseinandersetzungen zwischen Armee und RSF. Die Zivilgesellschaft fordert seit Jahren die Übertragung der Macht an eine Zivilregierung. Bei Protesten für die Demokratie wurden seit dem Putsch 2021 mehr als 120 Zivilisten von Sicherheitskräften getötet.