Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat sich alarmiert über die vielen Todesfälle von Migrantinnen und Migranten im Mittelmeer geäußert. Mehr als 26.000 Menschen seien seit 2014 bei der gefährlichen Bootsfahrt nach Europa gestorben, erklärte Türk am Donnerstag in Genf.
Allein auf der Route über das zentrale Mittelmeer hätten in dem Zeitraum mehr als 20.000 Menschen ihr Leben verloren. Die Zahl der Migranten, die sich auf die riskante Seereise machten, steige stark an. So seien etwa 31.300 Menschen im laufenden Jahr in Italien angekommen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es nur 7.900 gewesen.
Türk forderte die Staaten auf, sichere und reguläre Routen für die Migration zu schaffen. Gerettete Menschen sollten würdig behandelt und an sichere Orte gebracht werden. Der Hochkommissar lobte die Bemühungen der italienischen Küstenwache, die seit Freitag rund 2.000 Menschen gerettet habe.
Viele Migranten und Flüchtlinge besteigen an den Küsten Libyens und Tunesiens die kaum seetauglichen Boote von Schlepperbanden. Sie stammen aus afrikanischen Ländern und aus Asien. Auch auf der Landreise durch Afrika zu den Küstenländern kommen viele Menschen ums Leben.