Hannover (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, beobachtet eine zunehmende Gereiztheit in der Gesellschaft. Die dauerhafte Krisenlage in den vergangenen drei Jahren habe offenbar dazu beigetragen, dass Menschen ermüdet seien, sagte sie der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Samstag). Manchen fehle zunehmend die Kraft, und sie hätten das Gefühl, es werde immer mehr von ihnen verlangt. „Ich beobachte mit Sorge, dass bei vielen Menschen der Toleranzpegel sinkt.“
Gleichzeitig mache sich eine Art „Endzeitstimmung“ breit. Viele Menschen hätten den Eindruck, es gehe mit den natürlichen Lebensgrundlagen, dem Wohlstand, der Sicherheit und dem Frieden zu Ende. In dieser Situation könne das Osterfest neue Hoffnung vermitteln, betonte die westfälische Präses. Ostern sei mit Neuanfang verbunden: „Selbst da, wo wir glauben, unsere Möglichkeiten seien ganz und gar am Ende, entsteht auf wundersame Weise Neues durch Gottes Kraft. Diese Kraft brauchen wir in diesem Jahr ganz besonders.“