Cottbus (epd). Wissenschaftler der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) haben in der antiken Felsenstadt Petra in Jordanien ein großes Wasserreservoir entdeckt. Von dem Wasserspeicher zweigten mehrere Leitungen ab, die unter anderem eine recht gut erhaltene Zisterne mit Wasser speisen, teilte die Hochschule am Mittwoch in Cottbus mit.
Die antike Wasserwirtschaft erscheine dabei mit Blick auf die Gegenwart von besonderer Relevanz. Antike Quellen hätten die Hauptstadt der Nabatäer als grünen Ort ohne jeden Wassermangel beschrieben. Angesichts der heute dort herrschenden Trockenheit stelle sich die Frage, wie es den Nabatäern damals gelungen sei, diese aktuell so knappe Ressource effizient zu nutzen.
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 350.000 Euro geförderte Projekt beschäftigt sich den Angaben zufolge mit der Erforschung der Stadtentwicklung im antiken Petra. Wegen ihrer monumentalen Grabtempel, deren Fassaden direkt aus dem Fels gemeißelt wurden, gilt die Stadt im Süden Jordaniens als einzigartiges Kulturdenkmal und gehört seit 1985 zum Unesco-Welterbe.
Im Gegensatz zu den berühmten, aus dem Fels gearbeiteten Fassaden sei ein Großteil der frei stehenden Architektur des Stadtzentrums bislang noch nie umfänglich untersucht worden, teilte die Hochschule mit. Seit Ende März vermesse ein Team vor Ort die südwestlichen Stadtteile. Die Nabatäer waren antike nordwestarabische Nomaden, bis sie im dritten Jahrhundert vor Christus im Gebiet um Petra sesshaft wurden und den Ort zur Hauptstadt ihres Königreichs machten.