Wiesbaden (epd). Die Gesundheitsausgaben in Deutschland sind im zweiten Corona-Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent gestiegen - und damit am stärksten seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1992. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch zum Weltgesundheitstag am 7. April mitteilte, lagen die Gesundheitsausgaben 2021 bei 474,1 Milliarden Euro. Das waren 33,1 Milliarden Euro mehr als 2020, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie.
Ausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hatten 2021 einen großen Einfluss auf die Gesundheitsausgaben. Sie trugen den Angaben zufolge wesentlich dazu bei, dass die Ausgaben der öffentlichen Haushalte um 31,3 Prozent oder 9,8 Milliarden Euro auf 40,9 Milliarden Euro stiegen, nachdem sie 2020 bereits um 71,7 Prozent oder 13 Milliarden Euro gegenüber 2019 gestiegen waren. Der Anteil der öffentlichen Haushalte an den Gesundheitsausgaben belief sich damit im Jahr 2021 auf 8,6 Prozent. Im Jahr 2019 hatte er noch bei 4,4 Prozent gelegen.
Die Ende Dezember 2020 begonnene Impfkampagne verursachte im Jahr 2021 Ausgaben von sieben Milliarden Euro, das waren 22,9 Prozent der laufenden Ausgaben im Corona-Zusammenhang. Der Betrag setzt sich laut Statistischem Bundesamt jeweils zur Hälfte aus den Ausgaben für die Einrichtung und den Betrieb von Impfzentren sowie den Kosten für die verimpften Dosen zusammen.
Für das Jahr 2022 erwartet die Statistikbehörde einen Anstieg der Gesundheitsausgaben auf 498,1 Milliarden Euro. Das wären 24 Milliarden Euro oder 5,1 Prozent mehr als 2021. In Bezug auf die Corona-Pandemie werden wieder insbesondere die Ausgaben für Testungen und die Impfkampagne einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Gesundheitsausgaben haben, erklärte die Behörde.