Berlin (epd). Rund zwei Monate nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat Deutschland mehr als 7.500 Menschen Visa für Menschen aus den zerstörten Regionen ausgestellt. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin sagte, wurden bis Freitag vergangener Woche (31. März) 7.652 Visa erteilt, davon 6.567 im vereinfachten Verfahren für Betroffene aus der Region mit Verwandten in Deutschland.
Die Bundesregierung hatte beschlossen, ihnen möglichst unbürokratisch zu ermöglichen, zeitweise bei der Familie in Deutschland unterzukommen. Die Visa sind 90 Tage lang gültig. Bei den anderen Visa - insgesamt 1.085 - handelt sich nach Angaben des Außenamtssprechers um nationale Visa zum Familiennachzug, die vor allem von Syrern in Anspruch genommen würden.
Anfang Februar hatten zwei schwere Erdbeben die Grenzregion Syriens und der Türkei erschüttert. Zehntausende Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende wurden verletzt.
Für Menschen, die bei der Katastrophe etwa ihre Wohnung verloren haben und bei Verwandten in Deutschland unterkommen wollen, wurden Antragsannahmestellen in der Region eingerichtet. Betroffene hatten zunächst kritisiert, dass auch das vereinfachte Verfahren zu bürokratisch ist. Im Vergleich zum Vormonat hat sich die Zahl der ausgestellten Visa für Erdbebenopfer verfünffacht. Bis Anfang März wurden gerade einmal 1.300 Visa erteilt.