München (epd). Die Hilfsorganisation Handicap International hat ein Ende des Einsatzes von Landminen angemahnt. Auch die Räumung von Minen werden immer gefährlicher, erklärte die Organisation am Montag anlässlich des Internationalen Tages zur Aufklärung über die Minengefahr (4. April) in München.
Es gebe immer weniger industriell hergestellte Minen und immer mehr selbst gebaute Minen und Sprengfallen, die eine permanente Anpassung erforderten, sagte Perrine Benoist, Spezialistin für Minenräumung bei Handicap International. In Syrien und in der Ukraine lägen Minen mitten in Wohngebieten, oftmals in den Trümmern zerstörter Häuser, und bedrohten dort direkt die Zivilbevölkerung.
In der Ukraine geht die Hilfsorganisation nach eigenen Angaben in Schulen und Gemeindezentren, um die Menschen vor den Risiken durch Minen und Sprengfallen zu warnen. Vor allem Kindern werde erklärt, dass sie nicht in den Trümmerbergen spielen dürften, sagte die Geschäftsführerin von Handicap International in Deutschland, Inez Kipfer-Didavi.
Auch 25 Jahre nach der Verabschiedung des Vertrages für ein Verbot von Landminen sind den Angaben zufolge weltweit noch mehr als 60 Länder mit Minen kontaminiert. Laut Landminen-Monitor 2022 wurden im Zeitraum 2021 bis August 2022 2.182 Menschen durch Minen getötet und 3.355 verletzt. Mehr als 75 Prozent der registrierten Opfer waren Zivilisten.