Wiesbaden (epd). Zum Jahresende 2022 sind in Deutschland 3,08 Millionen Menschen als Schutzsuchende im Ausländerzentralregister erfasst gewesen. Die Zahl der registrierten Geflüchteten stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,14 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Dieser höchste Zuwachs seit Beginn der Statistik im Jahr 2007 sei auf den Krieg in der Ukraine zurückzuführen, hieß es.
Als Folge des russischen Angriffskriegs suchten den Angaben zufolge bis zum Dezember rund eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer zumindest vorübergehend Schutz in Deutschland. Schutzsuchende sind Ausländerinnen und Ausländer, die sich aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründe in Deutschland aufhalten.
Die meisten Schutzsuchenden (2,25 Millionen) verfügten laut Bundesamt über einen humanitären Aufenthaltstitel. Der häufigste Status in dieser Gruppe war der vorübergehende Schutz gemäß der sogenannten Massenzustrom-Richtlinie der Europäischen Union, darunter fielen 703.000 Ukrainerinnen und Ukrainer. Am zweithäufigsten (574.000) war der Status als anerkannter Flüchtling nach der Genfer Konvention, darunter knapp 300.000 Menschen aus Syrien.
255.000 Schutzsuchende waren zum Jahresende 2022 nach einer Ablehnung in ihrem Asylverfahren oder nach Verlust ihres Schutzstatus ausreisepflichtig. Von ihnen wurden 219.000 Personen geduldet.
Der Anteil der Schutzsuchenden an der Gesamtbevölkerung war in Bremen (6,3 Prozent) sowie Hamburg und Berlin (je 4,8 Prozent) am höchsten. Am niedrigsten lag die Quote in Bayern und Brandenburg (je 2,8 Prozent) sowie Mecklenburg-Vorpommern (2,9 Prozent).