Weimar (epd). Die Sanierung der Kapelle im Stadtschloss Weimar ist abgeschlossen. Von Ostern an werde der ehemalige Kirchenraum wieder im Rahmen von Führungen zugänglich sein, sagte ein Sprecher der Stiftung Weimarer Klassik am Mittwoch auf Anfrage. Die Wiederherstellung verdanke sich Stiftern, die dem durch Einbauten veränderten Raum wieder zu altem Glanz verhelfen wollten.
Zu den Förderern gehört die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Sie stellte nach eigenen Angaben für die Restaurierung des Innenraums, Ergänzungen des Fußbodenbelags und die Elektrifizierung der historischen Leuchter 1,75 Millionen Euro zur Verfügung. Für Veranstaltungen und Konzerte werde der Raum allerdings erst nach dem für 2030 geplanten Ende der Instandsetzung des gesamten Schlosses zur Verfügung stehen.
Vorarbeiten der jetzt abgeschlossene Sanierung der Kapelle begannen den Angaben zufolge im Jahr 2010. Damals habe die Klassik Stiftung erste Erprobungen zum Rückbau einer Stahlkonstruktion vorgenommen, die im Zuge der Nutzung der Kapelle als Büchermagazin und Möbeldepot seit den 1960er Jahren eingebaut worden sei, hieß es. Die eigentliche Sanierung sei wie geplant innerhalb von vier Jahren abgeschlossen worden.
Die Schlosskapelle entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in neoromanischem Stil im Westflügel des Weimarer Stadtschlosses. 1868/1869 erfolgten wesentliche Änderungen, insbesondere bei der Ausmalung. Nach der Enteignung des Fürstenhauses Sachsen-Weimar-Eisenach nach 1945 wurde die Kapelle als Konzertsaal genutzt.