Berlin, Frankfurt a.M. (epd). Der Kita-Bereich benötigt nach Ansicht von Gewerkschaften und Sozialverbänden ein „Sondervermögen Bildung“. Dieses müsse mit 100 Milliarden Euro ausgestattet sein, erklärte ein Bündnis aus Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), dem Verband katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK-Bundesverband) und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Dienstag. Der Kita-Bereich müsse dringend mit mehr Finanzmitteln bedacht werden, damit das System entlastet und der Investitionsstau aufgelöst werden könne, hieß es.
„Die Alarmglocken im Kita-System schrillen seit langem lautstark, passiert ist bisher viel zu wenig. Die Ampel-Koalition muss jetzt handeln, bevor ein Kipppunkt im System überschritten ist“, begründete GEW-Vorstandsmitglied Doreen Siebernik die Forderung. Die Bildung eines solchen Sondervermögens hatte jüngst die SPD-Vorsitzende Saskia Esken in die Diskussion gebracht.
„Nur wenn der Bund verlässlich und dauerhaft in die Finanzierung einsteigt, rücken die pädagogisch unverzichtbaren Ziele in greifbare Nähe. Auch die Familien müssen sich wieder auf das System verlassen können - nicht zuletzt, damit die Vereinbarkeit mit der Berufstätigkeit gewährleistet ist“, sagte Kathrin Sonnenholzner, Vorsitzende des Präsidiums des AWO Bundesverbandes.
Bundesgesetzlich geregelt und dann auch verlässlich finanziert werden müssten eine gute Fachkraft-Kind-Relation, mehr mittelbare pädagogische Arbeitszeit, ein ausreichender Anspruch auf Fort- und Weiterbildung sowie deutlich mehr Zeit für die KiTa-Leitung, erklärte Sonnenholzner.