Mexiko-Stadt, Havanna (epd). Bei den Wahlen in Kuba ziehen alle 470 angetretenen Kandidatinnen und Kandidaten in das neue Parlament ein. Darüber informierte die Präsidentin des Nationalen Wahlrats, Alina Balseiro, am Montagmorgen (Ortszeit). Mehr als 75 Prozent der Wahlberechtigten hätten sich an dem Urnengang beteiligt, sagte sie nach Angaben des regierungsnahen Online-Portals Cubadebate. 90 Prozent der Stimmen seien gültig gewesen, 72 Prozent der Wahlbeteiligten hätten für alle vorgeschlagenen Kandidaten gestimmt. Oppositionelle in Kuba und im Exil hatten dazu aufgerufen, die Abstimmung zu boykottieren.
8,1 der insgesamt 11 Millionen Kubanerinnen und Kubaner waren am Sonntag aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Für die 470 Sitze standen genau 470 Kandidaten zur Verfügung. Die meisten von ihnen gehören der Kommunistischen Partei Kubas (PCC) oder ihr angegliederter Organisationen an. Die PCC ist die einzige zugelassene Partei in dem sozialistischen Inselstaat. Die Parlamentarier wählen dann den Präsidenten. Allgemein wird davon ausgegangen, dass der amtierende Staatschef Miguel Diaz-Canel weiterhin Staatschef bleiben wird.
Kuba befindet sich in einer wirtschaftlichen Krise, die sich insbesondere durch die Covid-Pandemie verschärft hat. Die Regierung führt die schwierige ökonomische Lage im Wesentlichen auf die Wirtschaftsblockade der USA gegen den Inselstaat zurück. Vor allem im vergangenen Jahr hat die Zahl der Menschen, die aus Kuba geflüchtet sind, massiv zugenommen. Angaben der US-Behörden zufolge sind 2022 mehr als 220.000 Kubanerinnen und Kubaner in die USA eingereist.