Frankfurt a.M., Yangon (epd). In Myanmar hat Junta-Chef Min Aung Hlaing ein härteres Vorgehen gegen Widerstandsgruppen angekündigt. In einer seltenen Ansprache bei der jährlichen Militärparade in der Hauptstadt Naypyidaw beschuldigte er am Montag zudem Länder, die das Regime in Myanmar kritisieren, der Terrorunterstützung, wie der britische Sender BBC berichtete.
Der Junta-Chef sagte demnach, das Kriegsrecht sei nach und nach in mehreren wichtigen Landesteilen eingeführt worden, um „Terroristen zu bekämpfen, die die Interessen der Bevölkerung zugrunde richten“ wollten. Zudem kündigte er an, es werde irgendwann Wahlen geben und die Macht werde „der Gewinnerpartei“ übergeben. Einen Zeitpunkt dafür nannte er nicht.
Seit der Entmachtung der gewählten Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi im Februar 2021 hält in Myanmar der Widerstand gegen das Militär an. Sowohl ethnisch organisierte Milizen als auch die Zivilgesellschaft wehren sich gegen das brutale Vorgehen der Armee. Dabei sind Tausende Menschen getötet, mehr als 20.000 inhaftiert und etwa 1,5 Millionen vertrieben worden.
Die Militärparade wird seit vielen Jahren abgehalten. In jüngster Zeit kann sie aber als Signal für Kritikerinnen und Kritiker im In- und Ausland verstanden werden. Unterstützung erhält das weitgehend isolierte und mit Sanktionen belegte Land allerdings von Russland und China, deren Vertreter laut BBC bei der Parade anwesend waren.