Berlin (epd). Die von der Ampel-Koalition geplante Kindergrundsicherung findet mehrheitlich Zustimmung in der Bevölkerung. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach von Anfang März hervor, die Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) am Montag in Berlin vorstellte. Danach befürworten 60 Prozent der Gesamtbevölkerung und 75 Prozent der Eltern mit Kindern unter 18 Jahren die Einführung einer Kindergrundsicherung, obwohl sie wissen, dass sie mit Mehrausgaben für den Staat verbunden ist.
Die Ergebnisse sind Teil des „Familienbarometers“, das Paus präsentierte. Die Grünen-Politikerin sieht sich in ihrem Drängen auf die Umsetzung der Kindergrundsicherung bestätigt. Sie erklärte, in Zeiten, in denen sich die Menschen um ihre Zukunft sorgten, habe die Kindergrundsicherung Priorität. Mit ihr könne der Staat ein Sicherheitsnetz für Familien schaffen.
Weiteren Allensbach-Befragungen von Ende 2022 und Anfang 2023 zufolge sind 93 Prozent der Eltern mit minderjährigen Kindern in großer Sorge wegen der Inflation. Sie liegt laut Statistischem Bundesamt derzeit bei 8,7 Prozent. Nur noch 43 Prozent der Familien bewerten ihre wirtschaftliche Lage als gut. 70 Prozent der Bevölkerung erwarten von der Familienpolitik die Bekämpfung der Kinderarmut, 53 Prozent eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Väter und Mütter.
Die Kindergrundsicherung soll ab 2025 ausgezahlt werden und bisherige Familienleistungen bündeln. Umstritten ist in der Ampel-Koalition, ob mit der Grundsicherung eine Erhöhung der Leistungen für Kinder in einkommensarmen Familien einhergehen soll. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) äußerte sich dazu mehrfach zurückhaltend.
Im Familienbarometer des Paus-Ministeriums werden zentrale Trends zum Familienleben in Deutschland auf Basis neuer Daten analysiert und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung familienpolitischer Leistungen beschrieben.