Berlin (epd). Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat eine weitere Verlängerung der Laufzeiten der letzten drei deutschen Atomkraftwerke ausgeschlossen. „Es bleibt beim Atomausstieg Mitte April“, sagte Lemke den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). „Die Risiken der Atomkraft sind letztlich unbeherrschbar.“
Die Sicherheit der Energieversorgung wird nach Einschätzung Lemkes durch einen Atomausstieg nicht beeinträchtigt. Die Bundesregierung habe diese mit einem Bündel an Maßnahmen gewährleistet. „Wir haben im internationalen Vergleich eine sehr hohe Versorgungssicherheit, übrigens auch eine deutlich bessere als unsere Nachbarn mit dem höchsten Atomstrom-Anteil“, sagte Lemke.
Die letzten drei in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke sollten ursprünglich bereits Ende 2022 vom Netz gehen. Angesichts der Energiekrise und den Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine wurde aber der Weiterbetrieb bis zum 15. April 2023 beschlossen.
Die Bundesumweltministerin wandte sich gegen die Annahme, der Atomausstieg treibe die Energiepreise. Als vor vielen Jahren hierzulande noch 17 AKW in Betrieb gewesen seien, seien die Strompreise trotzdem in die Höhe gegangen. „Auf Dauer sind daher Wettbewerb und mehr erneuerbare Energien das beste Mittel für stabile Preise“, unterstrich Lemke.
Lemke rief dazu auf, den Bau eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle zu beschleunigen. Der Rückbau der letzten Atomkraftwerke in Deutschland wird nach Einschätzung der Ministerin mehr als ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen.