Köln, Genf (epd). Der seit zwölf Jahren andauernde Konflikt in Syrien hat laut dem Hilfswerk Unicef Millionen Kinder zu Opfern gemacht. Seit Beginn des Bürgerkriegs am 15. März 2011 seien allein fast 13.000 Kinder getötet oder verletzt worden, erklärte Unicef am Mittwoch in Köln.
Viele Kinder lebten in Angst vor Angriffen und Vertreibung. In dem zerrissenen Land steige zudem die Zahl der mangelernährten Kinder. Schätzungen zufolge seien in Syrien mehr als 610.000 Mädchen und Jungen unter fünf Jahren durch chronische Mangelernährung in ihrem Wachstum beeinträchtigt. Dies führe zu irreversiblen körperlichen und kognitiven Schäden und habe negative Folgen für ihre Lernfähigkeit, ihre Produktivität sowie ihr späteres Einkommen im Erwachsenenalter.
Die Zahl der Kleinkinder, die an schwerer akuter Mangelernährung litten, sei 2022 um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Betroffene Kinder hätten ein elfmal höheres Risiko an Infektionskrankheiten zu sterben.
Bereits vor den Erdbeben, die Syrien im Februar 2023 erschütterten, waren nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen mehr als 3,75 Millionen Kinder im ganzen Land auf Ernährungshilfe angewiesen. Insgesamt benötigten fast sieben Millionen Kinder dringend humanitäre Hilfe.
Der Syrien-Konflikt begann 2011 mit Protesten gegen die Gewaltherrschaft des Assad-Regimes. Es entwickelte sich ein Bürgerkrieg, Rebellen und Extremisten nahmen viele Gebiete ein. Präsident Baschar al-Assad konnte mit militärischer Hilfe Russlands und Irans die meisten Regionen zurückerobern. Nach Schätzungen kamen Hunderttausende Menschen ums Leben. Millionen Kinder, Frauen und Männer flüchteten innerhalb des Landes oder über die Grenzen.