Bis Sonntagabend werden nach Schätzungen des Bistums mehr als eine halbe Million Besucher das im Trierer Dom ausgestellte Gewand gesehen haben, das Christus auf dem Weg zur Kreuzigung getragen haben soll.
###mehr-artikel###
Zu den herausragenden Momenten der Wallfahrt zählte nach Ansicht von Ackermann der "Tag der Ökumene" mit der Prozession christlicher Kirchen durch die Innenstadt. Das gemeinsame öffentliche Zeugnis mit Stationsgottesdiensten und Tauferinnerungsgottesdiensten sei nicht nur von Funktionsträgern, sondern auch von ökumenischen Pilgergruppen angenommen worden. Dies setze nachhaltige ökumenische Impulse.
"Die ökumenischen Partner haben die Wallfahrt mitgestaltet", sagte Ackermann. Das setze auch Anstöße für eine Teilnahme der katholischen Bistümer an den Reformationsfeierlichkeiten 2017. Zwar sei dieses Jubiläum für Katholiken kein Datum, um zu "jubilieren". Es müsse aber von beiden Seiten nach Beteiligungsformen und Anknüpfungspunkten für das gemeinsame Zeugnis gesucht werden, erklärte der Bischof.
Ökumene bis in die Familien hinein
"Wir sind ökumenisch am stärksten, wenn wir uns verbinden als betende Menschen", ergänzte Wallfahrtsleiter Georg Bätzing. Die Ökumene leide unter unterschiedlichen Lebens- und Gottesdienstmilieus. "Diese Barrieren und Blockaden können durch gemeinsame Erfahrungen abgebaut werden", zeigte er sich zuversichtlich. Die Wallfahrt habe dazu Anregungen für die Ökumene bis in die Familien hinein gegeben.
Nach Angaben des Bistums war bei der Wallfahrt "die Welt zu Gast": Die Pilgergruppen sind aus allen europäischen Ländern und Kontinenten gekommen, allen voran Osteuropa. Auch folgten viele Gruppen dem Trend zum Pilgern. Bätzing zufolge wurden 5.000 Pilgerurkunden ausgestellt. 176 Pilgergruppen kamen zu Fuß nach Trier, sechs Gruppen erreichten Trier mit dem Rad.
Ein neuer Wallfahrtstermin wurde nicht bekanntgegeben. Die Wallfahrt lebe auch von dem Seltenheitsaspekt, "dass der Rock nicht regelmäßig gezeigt wird", erklärte Bischof Ackermann. Die diesjährige Wallfahrt fand exakt 500 Jahre nach der ersten öffentlichen Ausstellung der Reliquie statt. Der heilige Rock soll von Helena, der Mutter des römischen Kaisers Konstantin im vierten Jahrhundert nach Trier gebracht worden sein.