Frankfurt a.M. (epd). In Myanmar wird den Truppen der Militärjunta laut Medienberichten ein weiteres Massaker an Zivilisten vorgeworfen. Wie das Nachrichtenportal „Irrawaddy“ am Montag unter Berufung auf Rebellengruppen berichtete, wurden die Leichen von 23 Menschen am Sonntag in einem Dorf im Shan-Staat gefunden. Demnach waren unter den Toten auch drei Mönche. Der britische Sender BBC und Radio Free Asia berichteten ebenfalls über die Gräueltaten.
Dem regimekritischen Nachrichtenportal „Irrawaddy“ zufolge kam es in dem Dorf am Samstag zu heftigen Kämpfen zwischen Truppen des Regimes und Widerstandsgruppen. Am Abend hätten sich die Rebellen wegen Luftangriffen der Junta zurückgezogen. Bei ihrer Rückkehr am Sonntag hätten sie die Leichen auf dem Gelände eines buddhistischen Klosters gefunden, das zwischenzeitlich von Soldaten besetzt gewesen sei. Videos und Fotos zeigten die Toten. Den meisten von ihnen sei in den Kopf geschossen worden, hieß es.
Der britische Sender BBC meldete mit Verweis auf Widerstandsgruppen mindestens 28 Tote. Radio Free Asia hingegen sprach von 21 Toten.
Seit dem Militärputsch vor mehr als zwei Jahren geht die Armee brutal gegen angebliche Unterstützer von Widerstandsgruppen vor. Immer wieder gibt es Berichte über Massaker an Zivilisten. Die Streitkräfte hatten am 1. Februar 2021 die demokratisch gewählte Regierung der „Nationalen Liga für Demokratie“ (NLD) unter Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi abgesetzt und den Ausnahmezustand verhängt.