Hamburg, Berlin (epd). Nach dem Amoklauf in Hamburg drängt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf eine Verschärfung des Waffenrechts. Die Tat zeige, „wie notwendig Änderungen“ im Waffengesetz seien, sagte Faeser am Freitagabend in den „Tagesthemen“ der ARD.
Über den von ihr bereits vorgelegten Entwurf zu Verschärfung des Waffengesetzes in Deutschland sagte Faeser, diesen müsse man angesichts der Tat „sicher diskutieren“ und auf Lücken prüfen. Derzeit ist vorgesehen, „kriegswaffenähnliche halbautomatische Waffen“ zu verbieten. Der Täter benutzte eine halbautomatische Pistole, die nicht darunter fällt. Es gelte, „die Balance zu halten“, sagte Faeser.
Im Waffengesetz soll beim Antrag auf eine Waffenbesitzkarte künftig die psychologische Eignung überprüft werden. Dies müsse in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden geschehen, sagte Faeser. Nötig sei eine bessere Vernetzung der Behörden. So müsse etwa ein Blick zurückgeworfen werden können, „wenn jemand den Wohnsitz gewechselt hat“.
Am Donnerstagabend hatte nach Angaben der Hamburger Polizei ein Mann in einem Gebetshaus der Zeugen Jehovas im Stadtteil Groß Borstel auf Mitglieder der Glaubensgemeinschaft geschossen. Dabei seien acht Menschen gestorben, darunter auch der mutmaßliche Täter.