Rentenpräsidentin fordert schnelle Pflichtvorsorge für Selbstständige

Rentenpräsidentin fordert schnelle Pflichtvorsorge für Selbstständige

Hannover (epd). Selbstständige sollten nach Ansicht von Rentenversicherungspräsidentin Gundula Roßbach noch ab dieser Legislaturperiode in eine verpflichtende Altersvorsorge kommen. „Das Risiko von Selbstständigen, im Alter in der Grundsicherung zu landen, ist deutlich größer als bei abhängig Beschäftigten“, sagte Roßbach dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag). Wichtig sei dabei, dass die Regelungen für alle Beteiligten möglichst einfach und digital umsetzbar seien.

Das von Finanzminister Christian Lindner (FDP) geplante „Generationenkapital“ werde nicht zur signifikanten Entlastung der Rentenkassen führen, mahnte Roßbach. Die Summe von zehn Milliarden Euro könne die Rentenversicherung nur geringfügig entlasten. „Im Vergleich dazu erwarten wir in diesem Jahr Ausgaben in Höhe von über 370 Milliarden Euro.“ Wenn das Generationenkapital zum Ziel habe, ab Mitte der 2030er-Jahre die Rentenversicherung und die Beitragszahler signifikant zu entlasten, dann brauche es ein deutlich höheres Kapital.

Das Renteneintrittsalter muss nach Ansicht von Roßbach derzeit nicht angehoben werden. Das durchschnittliche Alter, zu dem die Menschen in Altersrente gingen, liege momentan bei 64,1 Jahren. Bis 2031 steige die Altersgrenze auf 67 Jahre. Die abschlagsfreie Rente ab 63 wachse im gleichen Zeitraum zur Rente ab 65 Jahren. „Die kommenden Jahre werden zeigen, wie die Menschen auf all das reagieren werden: ob sie später in Rente gehen oder Abschläge hinnehmen.“