Besetztes Afrin: Frauen wollen vor dem Außenamt protestieren

Besetztes Afrin: Frauen wollen vor dem Außenamt protestieren

Göttingen, Berlin (epd). Zum fünften Jahrestag der Besetzung der nordwestsyrischen Kurdenregion Afrin durch türkische Truppen wollen Menschenrechtler am Donnerstag vor dem Auswärtigen Amt in Berlin protestieren. An der Mahnwache beteiligten sich auch Frauen aus Afrin, sagte der Nahostexperte der Gesellschaft für bedrohte Völker, Kamal Sido, am Freitag in Göttingen. „Wir fordern Außenministerin Annalena Baerbock auf, die völkerrechtswidrige Besetzung zu verurteilen und sich für die Frauen in der Region einzusetzen.“

Türkische Truppen hatten die Stadt und den Distrikt Afrin im Januar 2018 angegriffen. Seit dem 18. März 2018 ist die Region unter türkischer Kontrolle. Seitdem habe sich die Situation der Frauen in dem Gebiet dramatisch verschlechtert, sagte Sido. „Davor waren die Behördenmitarbeiter der Gegend zur Hälfte Frauen.“

Infolge der Okkupation seien Hunderttausende Kurden aus der Region geflohen, hieß es. 7.000 gelten demnach als vermisst. Die wenigen in Afrin verbliebenen Kurden müssen nach Angaben der Gesellschaft regelmäßig Geld an islamistische Milizen zahlen. Auch andere Volksgruppen und religiöse Minderheiten wie Armenier und Jesiden seien betroffen.