Frankfurt a.M. (epd). Die gemeinsamen Beratungen von katholischen Bischöfen und Laien sollen auch in Zukunft fortgesetzt werden. Aus dem „Maschinenraum des Synodalen Wegs“ müsse jetzt ein Motor werden, sagte der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Marc Frings, am Freitag bei der vorerst letzten Versammlung des Reformprozesses in Frankfurt am Main. Der Synodale Weg dürfe keine „kirchengeschichtliche Eintagsfliege“ sein.
Der Synodale Weg beendet seine Beratungen satzungsgemäß mit der fünften Synodalversammlung, die bis Samstag tagt. Eine Mehrheit der Delegierten des Synodalen Wegs hatte sich bereits auf der vierten Synodalversammlung für ein Zwischengremium ausgesprochen, das ein dauerhaftes synodales Gremium, den Synodalen Rat, vorbereiten soll. Frings sagte, man strebe einen halbjährlichen Tagungsrhythmus an. Daher könne das Vorbereitungsgremium, der Synodale Ausschuss, voraussichtlich im Herbst erstmals tagen.
Der Vatikan hatte im Januar, die Einrichtung eines Synodalen Rats verboten. Trotzdem wollen die Reformkräfte in Deutschland an einem synodalen Gremium festhalten. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sagte, man müsse überlegen, ob man an einem solchen Begriff letztlich festhalte. Es gehe darum, synodales Miteinander zu stärken und zu entwickeln. Er erlebe gemeinsame Beratungen und Entscheidungen als Stärkung seines Dienstes, wenn er Menschen einbinden könne in Beratungen und Entscheidungen.
Am Nachmittag wollten die Teilnehmer über einen Reformvorschlag zu Segensfeiern unter anderem auch für gleichgeschlechtliche und wieder-verheiratete Paare beraten. Am Vormittag wurde nach langer Debatte ein Reformtext angenommen, der es Frauen ermöglicht, künftig in einer katholischen Messfeier zu predigen.
Der Synodale Weg wurde 2019 vom Zentralkomitee und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ins Leben gerufen, um Wege aus der Vertrauenskrise nach dem Missbrauchsskandal zu finden. Bis Samstag beraten die 210 Delegierten noch letzte Reformanliegen.