Genf (epd). Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat sich alarmiert über die gewaltsamen Vertreibungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo geäußert. Mehr als 800.000 Menschen seien seit März des vorigen Jahres vor Kämpfen und Überfällen geflüchtet, sagte der UNHCR-Sprecher Matthew Saltmarsh am Freitag in Genf.
Allein im Februar hätten 300.000 Menschen ihre Heimat verlassen, um den Kämpfen zwischen bewaffneten Gruppen und Regierungseinheiten zu entkommen. Die Vertriebenen seien erschöpft und traumatisiert, etliche müssten unter freiem Himmel schlafen. Brennpunkte seien die Provinzen Nord-Kivu und Ituri.
Das UNHCR und seine Partnerorganisationen stockten die humanitäre Hilfe und die Schutzmaßnahmen auf, hieß es. Die geflüchteten Menschen bräuchten Nahrungsmittel, Wasser und Unterkünfte.
Insgesamt gibt es in dem zentralafrikanischen Land laut UN-Angaben 5,8 Millionen Binnenflüchtlinge, die meisten im Osten. Damit sei die Demokratische Republik Kongo Schauplatz der größten Vertriebenenkrise in Afrika. Zudem beherberge das Land mehr als eine Million Flüchtlinge aus anderen Ländern. In Ostkongo kämpfen die Milizen und Regierungseinheiten auch um Bodenschätze.