Köln (epd). In der deutschen Bevölkerung wächst offenbar die grundsätzliche Akzeptanz für die Organ- und Gewebespende. Laut einer bundesweiten Umfrage standen 84 Prozent der Bürgerinnen und Bürger einer Organ- und Gewebespende „eher positiv“ gegenüber, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am Donnerstag in Köln als Auftraggeberin der Erhebung mitteilte. Im Jahr 2010 hatte der Anteil noch bei 79 Prozent gelegten. 61 Prozent der Befragten haben der Umfrage zufolge zudem eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende getroffen, 2018 hatte dieser Wert noch bei 56 Prozent gelegen. Die Umfrage war Anfang 2022 durchgeführt worden.
Von allen Befragten hatten 44 Prozent ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende schriftlich festgehalten, weitere 17 Prozent hatten eine Entscheidung getroffen, diese aber nicht schriftlich dokumentiert. Und 60 Prozent aller Befragten hatten mit Familienangehörigen oder Freunden bereits über das Thema gesprochen.
„Wir beobachten eine überwiegend positive Einstellung zur Organspende. Doch mehr als ein Drittel der Befragten hat noch keine persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende getroffen“, sagte der kommissarische Direktor der Bundeszentrale, Martin Dietrich. Zudem sprächen weiterhin zu wenige Menschen über das Thema mit Angehörigen und Freunden.
Ein weiterer zentraler Bestandteil der Studie ist die Erfassung des Wissenstands der Bevölkerung zum Thema Organ- und Gewebespende: 36 Prozent der Befragten waren gut, 59 Prozent mäßig und 5 Prozent eher schlecht informiert. Mit 94 Prozent wussten nahezu alle Befragten, dass sie ihre Entscheidung durch das Ausfüllen eines Organspendeausweises dokumentieren können. 44 Prozent wünschten sich mehr Informationen zur Organ- und Gewebespende.
Für die Repräsentativbefragung wurden von Januar bis Februar 2022 bundesweit über 4.000 Bürgerinnen und Bürger im Alter von 14 bis 75 Jahren befragt.