Frauen haben im Alter knapp 30 Prozent weniger Einkommen als Männer

Frauen haben im Alter knapp 30 Prozent weniger Einkommen als Männer

Wiesbaden (epd). Frauen haben im Alter deutlich weniger Einkommen zur Verfügung als Männer. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, bezogen Frauen ab einem Alter von 65 Jahren in Deutschland im Jahr 2021 durchschnittlich Einkünfte in Höhe von 17.814 Euro brutto pro Jahr. Bei Männern der gleichen Altersgruppe waren es demnach 25.407 Euro. Damit lag das geschlechtsspezifische Gefälle bei den sogenannten Alterseinkünften nach Angaben der Statistiker bei knapp 30 Prozent.

Aufgrund ihres geringeren Einkommens seien Frauen im Alter häufiger armutsgefährdet, hieß es. So seien im Jahr 2021 20,9 Prozent der Frauen ab 65 Jahren in Deutschland armutsgefährdet gewesen - jede fünfte Frau in dieser Altersgruppe. Bei gleichaltrigen Männern habe die Armutsgefährdungsquote bei 17,5 Prozent gelegen. Der Schwellenwert für eine alleinlebende Person lag nach Angaben der Statistiker im Erhebungszeitraum bei 14.968 Euro netto pro Jahr.

Für die Einkommensunterschiede im Alter gibt es nach Angaben der Statistiker viele Ursachen. So hätten Frauen oft geringere Rentenansprüche, weil sie teilweise in schlechter bezahlten Branchen arbeiteten als Männer. Zudem arbeiteten weibliche Beschäftigte häufiger in Teilzeit, nähmen häufiger und längere Auszeiten für Sorgearbeit und seien seltener in Führungspositionen tätig.

Auch bei den aktuell Erwerbstätigen sei in Zukunft ein geschlechtsspezifisches Gefälle bei den Einkommen im Alter zu erwarten, hieß es. Dafür spreche unter anderem die unterschiedliche Teilzeitquote von Männern und Frauen. Zu den Alterseinkünften zählen laut Statistischem Bundesamt Alters- und Hinterbliebenenrenten und -pensionen sowie Renten aus individueller privater Vorsorge.