Bundesbürger: Entscheidung über Friedensgespräche liegt bei Ukraine

Bundesbürger: Entscheidung über Friedensgespräche liegt bei Ukraine

Köln (epd). In der Debatte über Wege zur Beendigung des Ukraine-Kriegs räumt eine Mehrheit der Deutschen dem angegriffenen Land weitgehende Entscheidungsfreiheit über mögliche Verhandlungen ein. Fast Dreiviertel (73 Prozent) der Bundesbürger meinen, die Ukraine müsse selbst entscheiden, wann sie sich auf Verhandlungen mit Russland einlässt, wie eine am Donnerstag in Köln veröffentlichte ARD-Umfrage ergab. Gut jeder dritte Deutsche (35 Prozent) hält es für nötig, dass die Ukraine für eine Beendigung des Krieges auch gewisse Gebiete an Russland abtritt. Eine knappe Mehrheit von 54 Prozent der Befragten stimmt dem nicht zu.

Ebenfalls eine knappe Mehrheit von 53 Prozent fordert gleichwohl mehr diplomatische Bemühungen zur Beendigung des Krieges, das sind fünf Prozentpunkte weniger als im Februar. Der Anteil derjenigen, die die diplomatischen Bemühungen für angemessen halten, stieg um drei Prozentpunkte auf 33 Prozent.

Die Sorgen vieler Bundesbürger, dass sich als Folge des Ukraine-Kriegs die wirtschaftliche Lage verschlechtert, sind gestiegen. Im März vor einem Jahr äußerten sich 64 Prozent besorgt, aktuell sind es 69 Prozent. Hingegen sind Befürchtungen einer Energieknappheit gesunken: Sorgen über Einschnitte in der Gas- und Energieversorgung äußerten vor einem Jahr noch 66 Prozent. Der Anteil der Menschen, die befürchten, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen wird, blieb mit 58 Prozent in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte telefonisch und online von Montag bis Mittwoch 1.311 Wahlberechtigte. Die Schwankungsbreite beträgt zwei bis drei Prozentpunkte.