Nairobi, Abuja (epd). Der bei den Präsidentschaftswahlen in Nigeria unterlegene Peter Obi will gerichtlich gegen die Ergebnisse vorgehen. „Wir haben diese Wahl gewonnen, und wir werden es beweisen“, erklärte der Kandidat der Arbeiterpartei am Donnerstag. Am Mittwoch hatte die Wahlkommission Bola Tiubu von der Regierungspartei APC zum Sieger der Abstimmung von Samstag erklärt. Obi wurde demnach Dritter.
In einigen Umfragen vor der Wahl hatte Obi mit Abstand vorne gelegen. Er rief seine überwiegend jungen Anhänger auf, entschlossen zu bleiben und nicht zu verzweifeln. Dass Wahlergebnisse vor Gericht angefochten werden, ist in Nigeria nicht ungewöhnlich. Doch bei Präsidentschaftswahlen wurde bisher noch keinmal das Ergebnis nachträglich revidiert.
Auch der Vorsitzende der New Nigeria Peoples Party, Rufai Alkali, hat laut der Zeitung „Premium Times“ die Annullierung der Wahl gefordert. Ihr Kandidat Rabiu Kwankwaso war bei der Wahl auf den vierten Platz gekommen.
Bereits am Dienstag hatten Oppositionsvertreter gefordert, die Wahl aufgrund von Ungereimtheiten zu annullieren. In den sozialen Netzwerken kursieren diverse Bilder von vermeintlich gefälschten Auswertungspapieren. Zum ersten Mal wurden bei der Wahl am Wochenende elektronische Geräte eingesetzt, über die am Ende auch die Ergebnisse übertragen werden sollten. Entgegen den Ankündigungen hat die Wahlkommission doch die physischen Stimmzettel ausgewertet.