München (epd). Forscher der Technischen Universität München (TUM) haben als Teil eines internationalen Wissenschaftlerteams an der berühmten Cheops-Pyramide von Gizeh die Existenz einer geheimen Kammer bestätigt. Mithilfe von Ultraschall, Radar und Endoskopie habe man die Existenz des bereits seit dem Jahr 2016 vermuteten Hohlraums oberhalb des ursprünglichen Eingangs der Pyramide bestätigt, teilte die TUM mit. Von der Münchner Hochschule waren Forscher vom Lehrstuhl für Zerstörungsfreie Prüfung beteiligt.
Der Fund gilt auch deshalb als etwas Besonderes, weil die Cheops-Pyramide als älteste und größte Pyramide von Gizeh und als Teil der sieben Weltwunder der Antike als eines der am besten untersuchten Bauwerke der Welt gilt. Durch eine kleine Lücke zwischen den massiven Steinen konnten Forscher nach Radar- und Ultraschall-Messungen einen Hohlstab in die Kammer führen. Dadurch wiederum wurde eine endoskopische Kamera in den Hohlraum gebracht. Eine weitere Überraschung: Der Raum ist deutlich größer als zunächst gedacht.
„Dass diese Kammer groß genug ist, um mehrere Menschen aufzunehmen“, mache den Fund „noch viel bedeutender“, sagte TUM-Professor und Lehrstuhlinhaber Christian Grosse. Im Inneren der Kammer seien keine Fußspuren oder ähnliche Hinweise auf menschliche Aktivität zu sehen. Daher nimmt die internationale Forschergruppe „ScanPyramids“ an, dass diesen Raum seit rund 4.500 Jahren kein Mensch mehr zu Gesicht bekommen hat. Nun soll unter anderem geklärt werden, welchen Zweck die Kammer hatte.