Augsburg (epd). Die weltberühmte Augsburger Puppenkiste steht nach den Worten ihres Leiters Klaus Marschall vor einer ungewissen Zukunft. „Ich kann heute noch nicht sagen, in welcher Form die Puppenkiste weiter existieren wird und kann“, sagte Marschall der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag). Als Gründe nannte er in einem Podcast der Redaktion die finanziellen Einbußen durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie und die niedrigen öffentlichen Zuschüsse.
„Wir wissen heute noch nicht, ob wir Corona überstanden haben“, sagte Marschall. Das werde sich zeigen, wenn die staatlichen Hilfen, die geflossen seien, abgerechnet seien. Momentan befasse sich ein Steuerberater mit möglichen Rückzahlungen. Während der Pandemie hatte das vor 75 Jahren gegründete Marionettentheater für rund 20 Monate geschlossen und einen Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.
Die Zukunft der Augsburger Puppenkiste ist laut Marschall auch wegen der niedrigen öffentlichen Zuschüsse unsicher. „Wir haben zuletzt etwa fünf Euro an öffentlichen Zuschüssen pro Zuschauer bekommen“, sagte der Theater-Leiter. Im bundesweiten Vergleich sei das ein Bruchteil dessen, was andere Theater und Kultureinrichtungen bekämen. Ans Aufgeben denkt Marschall aber nicht: „Wir werden schon was finden, damit die Puppenkiste weiter existieren wird. Im Moment wissen wir noch nicht, wie das aussieht.“
In der Augsburger Puppenkiste ging im Februar 1948 zum ersten Mal der Vorhang hoch. Im März 2020 mussten sowohl die Augsburger Puppenkiste als auch das Museum „Die Kiste“ wegen der Corona-Pandemie schließen. Nach einer kurzen Öffnung 2021 und dem erneuten Schließen konnte die Puppenkiste 2022 wieder Gäste begrüßen.