Berlin (epd). Wegen fehlender Gelder aus dem Härtefallfonds für Energiekosten droht nach Darstellung der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft (DKG) in der zweiten Jahreshälfte eine Insolvenzwelle von Kliniken. Wie der Verband am Dienstag in Berlin mitteilte, können nur wenige Krankenhäuser die Energiehilfen der Bundesregierung abrufen. Lediglich etwa 37 Millionen der für den Zeitraum bis Ende 2022 in Aussicht gestellten 710 Millionen Euro flössen in die Krankenhäuser. Die Krankenhäuser werden nach Angaben des Verbands mit großer Wahrscheinlichkeit nur 270 Millionen der in Aussicht gestellten 4,5 Milliarden Euro abrufen können.
Konstruktionsfehler im Härtefallfonds machten es den Kliniken unmöglich, trotz der immens gestiegenen Kosten die Hilfen zu erhalten, kritisierte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß: „Wenn hier nicht umgehend nachgebessert wird, verkümmern die versprochenen Milliardenhilfen zu Schaufenster-Milliarden.“ Für die Energiehilfen dürften Kliniken nur Kostensteigerungen bei Fernwärme, Gas und Strom geltend machen. Kostensteigerungen bei Öl und Pellets hingegen würden nicht berücksichtigt.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe den Kliniken im vergangenen Jahr Hilfe versprochen und „zugesagt, dass kein Krankenhaus durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen in Insolvenzgefahr geraten darf. Genau das ist aber jetzt der Fall“, kritisierte Gaß.