UN-Hochkommissar Türk verlangt Abschaffung der Todesstrafe

UN-Hochkommissar Türk verlangt Abschaffung der Todesstrafe

Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die weltweite Abschaffung der Todesstrafe gefordert. Staaten, die die Todesstrafe noch anwendeten, sollte sie in einem ersten Schritt aussetzen, sagte Türk am Dienstag am Rande der Tagung des UN-Menschenrechtsrates in Genf.

Die Vereinten Nationen lehnten die Todesstrafe seit Jahren und unter allen Umständen ab. Letztlich gehe es um das in der UN-Charta enthaltene Versprechen des höchsten Schutzstandards für alle Menschen.

Die Verhängung der Todesstrafe, der schwersten und unumkehrbaren Strafe, durch den Staat sei mit der Menschenwürde und dem Grundrecht auf Leben nur schwer zu vereinbaren. Der Weg zur Verteidigung der Menschenwürde werde nie ganz abgeschlossen sein, solange nicht alle Staaten die Todesstrafe abgeschafft hätten, unterstrich Türk.

Ende 2021 war laut Amnesty International in 144 Ländern die Todesstrafe im Gesetz oder in der Praxis außer Vollzug gesetzt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation wurden 2021 in 18 Ländern mindestens 579 Hinrichtungen vollzogen. Das seien 20 Prozent mehr gewesen als 2020, als mit 483 Exekutionen ein Rekordtief gemeldet worden war.