Frankfurt a.M, Mexiko-Stadt (epd). In den Verhandlungen mit der Guerilla ELN sieht die kolumbianische Regierung Fortschritte. Das Thema einer endgültigen Waffenruhe spiele eine zentrale Rolle, sagte der Senator Iván Cepeda dem Radiosender Caracol am Sonntag (Ortszeit). Man komme voran. „Aber es ist ein Prozess, der mit aller nötigen Unnachgiebigkeit, Ruhe und Beharrlichkeit umgesetzt werden muss“, sagte der Politiker, der Teil des Verhandlungsteams der Regierung ist, auch im Hinblick auf anhaltende Gewalt durch die Aufständischen. Ein weiteres Thema, das keinen Aufschub dulde, sei die Beteiligung der Zivilgesellschaft am Friedensprozess.
Seit den 1960er Jahren kämpft die ELN gegen die Regierung in einem blutigen Konflikt, der über Jahrzehnte zwischen verschiedenen Guerillagruppen, paramilitärischen Milizen, Drogenkartellen und Armee ausgefochten wurde. Etwa 300.000 Menschen sind getötet und sieben Millionen vertrieben worden. 2016 schlossen die größte Rebellengruppe Farc und die Regierung ein Friedensabkommen. Die ELN führte mehrfach Gespräche mit der Regierung, die jedoch bislang nie zum Erfolg führten.
Eine erste Runde der aktuellen Verhandlungen fand im Dezember in Venezuela statt. Die aktuelle Sitzung in Mexiko, die am 13. Februar begann, soll noch eine weitere Woche andauern. Am Samstag hatten beide Verhandlungsparteien von Fortschritten berichtet und in einem gemeinsamen Schreiben erklärt, an einer konkreten Agenda für die Verhandlungen zu arbeiten. Zuvor seien dafür unerlässliche Voraussetzungen geschaffen worden, wie die juristische Einordnung der ELN als bewaffnete politische Rebellenorganisation. Zudem sei eine Kommunikationsstelle für die verhandelnden ELN-Mitglieder geschaffen worden, ebenso wie ein Mandat für die begleitenden Länder, zu denen auch Deutschland gehört.