Berlin (epd). Tausende Menschen haben am Samstag bei einer Kundgebung am Brandenburger Tor in Berlin einen sofortigen Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine und die Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen gefordert. Zu der Kundgebung „Aufstand für den Frieden“ hatten die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer aufgerufen, die vor zwei Wochen auch das „Manifest für Frieden“ initiiert haben.
Die Veranstalter sprachen von 50.000 Teilnehmern, die sich zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule versammelt hatten. Laut einer Polizeisprecherin waren 10.000 Menschen angemeldet, gezählt wurden etwa 13.000.
Sahra Wagenknecht sagte in ihrer Rede, für die Beendigung des Krieges brauche es keine Panzer, sondern Diplomatie und Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten. „Mit jeder Waffe, die wir in das Pulverfass liefern, wächst die Gefahr eines Weltkriegs. Das muss enden und das ist keine Putin-Propaganda“, sagte die Linken-Politikerin. Wer die Gefahr eines nuklearen Infernos in Kauf nehme, stehe nicht auf der richtigen Seite der Geschichte.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) trampele wie ein Elefant durch einen Porzellanladen. „Von all den grünen Panzernarren fühlen wir uns nicht vertreten“, sagte Wagenknecht unter dem Applaus der Menge und „Baerbock raus“-Rufen. Die Linken-Politikerin betonte aber auch, die Ukraine dürfe kein russisches Protektorat werden.
Laut Polizei Berlin waren zum gleichen Thema fünf weitere Demonstrationen angemeldet. Zudem gab es einige Gegenkundgebungen. Die Polizei war mit rund 1.400 Kräften im Einsatz.