Berlin (epd). Mehrere tausend Menschen haben am Freitag in Berlin für einen sofortigen Rückzug Russlands aus der Ukraine und einen gerechten Frieden für das Land demonstriert. Unter dem Titel „Wir werden nie vergessen“ zogen die Demonstranten am Nachmittag von der zentralen Karl-Marx-Allee zur russischen Botschaft an der Straße Unter den Linden und dann weiter zum Brandenburger Tor. Dort war am Abend eine weitere Kundgebung unter dem Motto „Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg“ geplant. Daran wollten unter anderem Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev teilnehmen.
Zu der Ukraine-Solidaritätsdemonstration zum ersten Jahrestag des russischen Angriffskrieges hatten unter anderem der deutsch-ukrainische Verein Vitsche Berlin und das Zentrum Liberale Moderne aufgerufen. Unterstützt wurde der Aufruf auch von den Schriftstellerinnen Elfriede Jelinek und Herta Müller sowie den Historikern Karl Schlögel und Timothy Snyder. Eine Polizeisprecherin sprach kurz nach Beginn des Aufzugs von etwa 4.000 Teilnehmenden, es gebe weiteren Zulauf.
Im Laufe des Freitags hatte es in Berlin weitere Demonstrationen, Mahnwachen und Aktionen gegeben. Bei einer Schülerdemonstration am Mittag in der Straße Unter den Linden zählte die Polizei etwa 500 Teilnehmende. Vor der russischen Botschaft wurde am Freitagmorgen ein ausgebrannter russischer T-72 Panzer aufgestellt. Das Kriegsgerät soll nach Angaben der Initiatoren ein Wochenende lang neben der interaktiven Kunstinstallation „Russkij Mir“ („Russische Welt“ oder „Russischer Friede“) stehen bleiben.