Berlin (epd). Nach den Silvesterkrawallen will das Land Berlin Jugendarbeit bis zum Jahresende mit 20 Millionen Euro stärken. Bis Ende 2024 seien darüber hinaus weitere 70 Millionen Euro nötig, sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Mittwoch nach dem zweiten Berliner Gipfel gegen Jugendgewalt.
Die sieben Jugendabteilungen der Staatsanwaltschaft sollen demnach mit je einem weiteren Staatsanwalt samt zugehörigem Personal ausgestattet werden. Die Regierende Bürgermeisterin kündigte für März einen Senatsbeschluss zu 29 geplanten Maßnahmen zur Eindämmung und Prävention von Jugendgewalt an. So sollen Eltern- und Sozialarbeit, Stadtteile und Orte für Jugendliche sowie die Verfolgung von Straftaten gestärkt werden. Mit den geplanten Maßnahmen sollen vorhandene Strukturen ausgebaut und zielgruppenspezifische Angebote gestärkt werden.
Gewalt habe es in der Silvesternacht nicht nur in Neukölln, sondern auch in Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Tempelhof-Schöneberg und Marzahn gegeben, sagte Giffey. Für die kommende Silvesternacht sei eine Mischung aus Regulierung, Planung der Einsatzkräfte und Angeboten für Jugendarbeit erforderlich.
Für die Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) geht es darum, bestehende Strukturen zu stärken. Neue Projekte würden den Verwaltungsaufwand erhöhen, ohne die nötige Wirkung zu erzielen. Wichtig sei, Eltern direkt anzusprechen und Sozialarbeit bereits in Kitas anzubieten.