Justitia et Pax: In diplomatischen Bemühungen nicht nachlassen

Justitia et Pax: In diplomatischen Bemühungen nicht nachlassen

Berlin, Hildesheim (epd). Der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer, hat zum Jahrestag des Großangriffs Russlands auf die Ukraine dazu aufgerufen, in den diplomatischen Bemühungen nicht nachzulassen. „Wir begrüßen die Bemühungen der Bundesregierung, auf diplomatischen Wegen die Beendigung des Krieges herbeizuführen“, erklärt der katholische Theologe am Mittwoch: „Wann immer sinnvolle Gespräche mit der Russischen Föderation möglich sind, sollten diese geführt werden.“

Man dürfe sich an den Krieg nicht gewöhnen, fügte Bischof Wilmer hinzu. Zugleich forderte er, die Verantwortlichen für diesen Angriffskrieg vor einem internationalen Gericht strafrechtlich zur Rechenschaft zu ziehen. Die Solidarität mit der Ukraine erstrecke sich auch auf weitreichende militärische Unterstützung, so Wilmer weiter: „Wir tragen diese Politik mit. Aber wir machen uns diese Zustimmung nicht leicht. Wir sehen das moralische Dilemma zwischen dem legitimen Recht auf Selbstverteidigung und einer möglichen Spirale von Gewalt.“

„Klar ist auch: Wenn der Westen die Waffen nicht liefern würde, gäbe es die Ukraine als eigenständigen Staat nicht mehr“, räumte Wilmer ein: „In diesem Dilemma dürfen wir aber nicht das Ziel aus dem Auge verlieren: einen gerechten Frieden. Vor diesem Hintergrund erfüllt uns die neue Rüstungsdynamik mit großer Sorge.“ Damit diese nicht außer Kontrolle gerate, sei eine Verständigung über die Rüstungspolitik auf europäischer Ebene nötig. Dazu gehöre „eine restriktive Rüstungsexportpolitik.“

Die Deutsche Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden) wurde 1967 gegründet und versteht sich als Forum der katholischen Einrichtungen und Organisationen. Die Kommission erarbeitet kirchliche Beiträge zur Entwicklungs-, Friedens- und Menschenrechtspolitik.