Köln (epd). Um private Haushalte beim Energiesparen zu motivieren, rät das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zu mehr Anreizen. Moralische Appelle der Regierenden würden die Gefahr bergen, dass Menschen sich gegen die teilweise gefühlte Freiheitseinschränkung stellten und nicht sparten, heißt es in einer am Montag in Köln veröffentlichten Studie. Zuerst hatte die „Rheinische Post“ (Montag) darüber berichtet.
Die Untersuchung vergleicht Studien zum Energiesparen und zu verhaltensökonomischen Instrumenten. Die IW-Forschenden kommen zu dem Schluss, dass sogenannte Nudges (Anstupser) zu Einsparpotenzialen beim Energie- und Gasverbrauch von 4 bis 20 Prozent führen könnten. Bei einer „geschickten Kombination“ von Maßnahmen könne ein Vier-Personen-Haushalt bis zu 1.000 Euro im Jahr sparen.
Konkret geht es dabei den Angaben zufolge um Feedback, Selbstverpflichtung samt Zielsetzung, sozialen Vergleich, „Gamification“, also spielerische Elemente, und die Änderung der Standardeinstellung (Defaults) von Geräten. Diese „Anstupser“ sollten ergänzend über Preisanreiz und staatliche Hilfen hinaus genutzt werden, hieß es.
Die wichtigste Maßnahme für mehr Gaseinsparungen setze am größten Problem des jetzigen Energiebewusstseins und -verhaltens an, hieß es. „Verbraucher haben keinen Einblick in ihren täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Verbrauch und anders als an der Tankstelle spüren oder sehen sie nicht täglich die Preisentwicklung.“ Zurzeit sei nur das Ablesen der Strom- und Gaszähler möglich, langfristig müsse es ein Echtzeit-Feedback mit intelligenten Zählern geben.