Berlin (epd). Die evangelische Theologin Margot Käßmann mahnt mehr Respekt und Würde in der Pflege an. Die Würde der Menschen, die gepflegt werden, werde „allzu oft angetastet“, schrieb Käßmann in ihrer Kolumne in der „Bild am Sonntag“. Es gehe aber auch um die Würde von allen, die pflegen - „im Heim, ambulant und in der Familie“. Wichtig sei, „dass es gegenseitigen Respekt gibt“.
Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kritisierte, dass viele Pflegekräfte zu schlecht bezahlt würden. Zugleich plädierte sie für eine ausgewogenere Sicht auf die Lage in Pflegeheimen. Es gebe zwar immer wieder „Horrormeldungen“, etwa dass ein Mann an Einsamkeit gestorben sei. Aber in vielen Heimen leisteten die Angestellten „jeden Tag Zuwendung, Menschlichkeit, Wertschätzung“, betonte Käßmann.
Die ambulanten Pflegerinnen und Pfleger seien ebenfalls „wacker unterwegs, auch sonntags“, schrieb die Theologin. „Und viele Angehörige bieten all ihre Kraft auf, ein würdiges Alter zu ermöglichen.“