Berlin (epd). Zum dritten Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf die anhaltende Gefahr von rechts hingewiesen. „Der Rechtsextremismus ist weiterhin die größte extremistische Bedrohung für unsere Demokratie“, erklärte Faeser am Freitag in Berlin. Menschen erlebten täglich rechtsextreme Hetze und Gewalt, Anfeindungen und Ausgrenzung. In vielen dunklen Ecken des Netzes werde weiter ein Klima der Menschenverachtung geschürt.
„Deshalb hat die Bekämpfung des Rechtsextremismus für uns als Bundesregierung und für die Sicherheitsbehörden weiterhin besondere Priorität“, sagte Faeser. Dazu gehöre Empathie für die Betroffenen und Härte gegen Extremisten, ergänzte sie.
Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Deutscher in Hanau neun Menschen mit Einwanderungsgeschichte erschossen und mehrere weitere Menschen verletzt. Anschließend erschoss er seine Mutter und nahm sich selbst das Leben. Faeser sprach von einem „furchtbaren rassistischen Anschlag“, der das ganze Land zutiefst erschüttert habe.
Zum Gedenken an die Opfer versammeln sich am Sonntag Vertreter von Politik, Bürgerschaft und Kirchen in Hanau. Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) laden zu einer öffentlichen Gedenkstunde auf dem Marktplatz ein. Nach Angaben der Stadt werden dort auch Angehörige der Opfer sprechen.