Räumung von "Heibo"-Protestcamp geht weiter

Räumung von "Heibo"-Protestcamp geht weiter

Dresden (epd). Die Räumung eines Protestcamps gegen den geplanten Kiesabbau im Waldstück Heidebogen („Heibo“) nördlich von Dresden ist am Donnerstag fortgesetzt worden. Vorgesehen war die Räumung weiterer Baumhäuser, wie die Polizeidirektion Görlitz mitteilte. Nach dem am Mittwoch begonnenen Polizeieinsatz war den Angaben zufolge bis zum Abend ein Absperrzaun um das betroffene Gebiet errichtet worden.

Insgesamt wurden am ersten Tag laut Polizei sechs Baumhäuser und eine freistehende Plattform („Tripod“) geräumt sowie zehn Frauen und sieben Männer aus dem Protestcamp gebracht. Bislang seien zehn Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet worden, hieß es am Donnerstagmorgen.

Klimaaktivisten halten das Waldstück bei Ottendorf-Okrilla und Würschnitz seit September 2021 besetzt. Sie wollen die Zerstörung des Waldes und von Mooren durch einen geplanten Abbau von Sand- und Kiesvorkommen verhindern.

Während die Polizei von einem bislang ruhigen und friedlichem Verlauf der Räumung des Waldstücks sprach, kritisierten Unterstützer der Waldbesetzer den Einsatz von mehr als 1.000 Polizisten gegen 30 Klimaaktivisten als überzogen und teilweise gewalttätig. In einer Pressemitteilung warf „Fridays for Future Dresden“ der Polizei zudem vor, den Zugang zu einer angemeldeten und genehmigten Mahnwache am Rande des Protestcamps erschwert zu haben. In Dresden demonstrierten am Mittwochnachmittag nach Angaben von „Fridays for Future“ bis zu 380 Menschen gegen die Räumung.